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Pressemitteilung

Tageskurtaxe könnte Overtourism im Oberallgäu einschränken

Die Ökologisch-Demokratische Partei Oberallgäu-Kempten (ÖDP) beobachtet genau die Diskussionen und Schritte der Gemeinden zum Sachstand der Tageskurtaxe. ÖDP-Gemeinderat Michael Finger war vor Jahren mit dem Thema Tageskurtaxe noch ein Exot und wurde dafür viel getadelt.

Trotzdem hat die ÖDP OA-KE weiter an diesem Thema gearbeitet. Fakt ist, dass der Tagesgast weniger Wertschöpfung und mehr Konflikte in die Region bringt. Dazu bei trägt die individuelle Anreise und alle damit einhergehende Probleme. Und unbestritten ist auch, dass Dauergäste wegen den punktuell und temporär in Massen auftreten Tagesgäste die Region immer mehr meiden. Der Tagesgast führt definitiv zu einem finanziellen Einbruch bei Tourismusbetrieben und regionalen Wertschöpfungsketten wie Gastronomie und Landwirtschaft.

Die ÖDP stützt sich in ihrem Berechnungsmodell zur Wertschöpfung und Besucher auf Zahlen des Deutsches Wirtschaftswissenschaftlichen Instituts für Fremdenverkehr diwf 2020. Diese sprechen allein für das südliche Oberallgäu von knapp sechs Millionen Tagesgäste im Jahr. Für Gesamt-Schwaben wird die Summe bei 88 Million festgesetzt. Rechnet man die erhobenen 6 Millionen Tagesgäste mal einer Summe von zwei Euro Tageskurtaxe um, wären das zusätzliche Einnahmen von 12 Millionen Euro, so Michael Finger.

Damit könnte man beispielweise einen kostenfreien ÖPNV für alle stemmen, sowohl für Dauergäste als auch Einheimische als auch Tagesgäste. Der positive Nebeneffekt wäre weniger Verkehr und ein touristisches Alleinstellungsmerkmal. Profitieren von solch einer Abgabe könnte auch unsere Infrastruktur, die unter den Massen an Menschen leidet. Wanderweg könnten instandgesetzt und erhalten werden, um dem Gast Natur und Landschaft in ihrer unzerstörten Natürlichkeit zu präsentieren.

„Die ewigen Ausreden des regionalen touristischen Leader Büros, warum und wieso sowas nicht geht, sind unerträglich“, so Michael Finger. Allen Unkenrufen zum Trotz praktiziere der Norden Deutschlands sehr wohl ein Tageskurtaxensystem. Damit sei dessen Rechtmäßigkeit erwiesen. Schließlich gehe es hier um Einkünfte in Millionenhöhe, andererseits könne so Schaden von den Gemeinden, verursacht durch den schnelllebigen Tagestourismus, ferngehalten werden und sogar zusätzliche Wertschöpfung entstehen, erläuterte der Oberstdorfer Gemeinderat. Das Zögern mancher Gemeinde ist für die ÖDP nicht verständlich, denn der Leidensdruck in den Gemeinden sei immens, egal ob beim Verkehr, verärgerten Dauergästen oder den gestressten Einheimischen. Der einfachste Weg wäre die Einführung einer Tageskurkarte, die der Tagesgast vor Ort oder digital auf verschiedenen Wegen erwerben könnte und die über Kontrolleure vor Ort überprüfbar wäre.

Die Argumente dagegen sind zwar berechtig aber auch lösbar. Wer Loipen oder Wanderwege benutzt, nutzt technische Infrastruktur. Dies hat nichts mit dem freien Betretungsrecht der Natur zu tun, was ein gängig falsches Argument ist gegen die Tageskurtaxe. Der Dauergast zahlt für jeden Tag Urlaub im Ort die Taxe; warum hier der Tagesgast davon befreit wird, kann niemand erklären. Auch steht es jeder Gemeinde frei diese einzuführen, ähnlich wie Parkgebühren für Bewohner oder Einkaufsgäste. Vielmehr drängt sich der ÖDP die Frage auf, ob und inwieweit unser jetziges Tagesgastsystem  zukunftsfähig und lebbar für den Bürger  und Dauergast vor Ort ist.Deshalb fordert die ÖDP von der Marke „Allgäu“, noch in diesem Jahr die Veröffentlichung eines Umsetzungspapieres mit juristisch belastbaren Aussagen zur Tageskurtaxe. Denn nur gemeinsam können wir endlich dringend benötigte Lösungen erwirken. Dafür ist die Marke „Allgäu“ als Leader gegründet worden.

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