Pressemitteilung
ÖDP OA-KE: Grundwasser ist Gemeingut – nachhaltige Nutzung jetzt sicherstellen!
Wasser ist ein Gemeingut und wird zur Mangelware! Die Ökologisch-Demokratische Partei Oberallgäu-Kempten warnt eindringlich vor den wachsenden Belastungen des Grundwassers im Alpenraum, insbesondere im Oberallgäu. Der Klimawandel führt zu immer häufigeren Trockenperioden, sinkenden Schneemengen und längeren Hitzephasen. Gleichzeitig steigt der Nutzungsdruck auf die natürlichen Wasserressourcen, was weitreichende Folgen für Natur, Landwirtschaft und Menschen hat.
Bergseen leiden unter ausbleibendem Wasserzufluss. Durch Tourismus, Badebetrieb und andere Belastungen geraten sie zunehmend aus dem Gleichgewicht. Wenn Wasser fehlt, verlieren diese empfindlichen Ökosysteme ihre Fähigkeit zur natürlichen Selbstreinigung. Schadstoffe reichern sich an, das Algenwachstum nimmt zu und die Wasserqualitätsinkt. Parallel dazu werden Quellbäche für die technische Beschneiung im Winter genutzt. Die Wasserentnahme senkt den Grundwasserspiegel, was sich direkt auf Städte und Gemeinden im Landkreis sowie auf Moore, Feuchtgebiete und Bergwälder auswirkt. Diese Lebensräume trocknen aus – mit dramatischen Folgen für Menschen und seltene Pflanzen- und Tierarten.
Auch die Wälder leiden, da flach wurzelnde Bäume auf Trockenheit und niedriges Grundwasser mit erhöhter Anfälligkeit für Windwurf und Schädlinge reagieren. Auch in der traditionellen Alpwirtschaft zeigen sich die Folgen des Wasserverlusts deutlich. Futter vertrocknet auf den Weideflächen und die Tiere finden kaum noch ausreichend Trinkwasser. Gleichzeitig stehen Alpen in direkter Konkurrenz mit Berghütten und Gastronomiebetrieben um die knappen Wasserressourcen. Die Sömmerung des Viehs, eine jahrhundertealte Praxis, wird daher zunehmend infrage gestellt.Auch durch den Einsatz von Dünger und Pflanzenschutzmitteln in der industriellen Landwirtschaft gelangen Schadstoffe in den Boden. Vor allem Nitrat aus Düngemitteln kann ins Grundwasser sickern und die Trinkwasserqualität gefährden. Auch Pflanzenschutzmittel können Rückstände hinterlassen, die schwer abbaubar sind und ins Grundwasser gelangen. Dass die Auswirkungen heute schon technisch spürbar sind, zeigt sich an den Wärmepumpen die Grundwasser als Energieträger nutzen. Durch den immer weiter fallenden Grundwasserspiegel sind etliche Grundwasserwärmepumpen ausgefallen. Das Vertrauen, dass der Grundwasserspiegel bei uns in der Region konstant wäre, hat sich damit als falsch erwiesen. Hinzu kommen Eingriffe durch Wasserkraftwerke, die das Wasser künstlich regulieren. Das verändert nicht nur die Fließverhältnisse in den Gewässern, sondern auch die sogenannte "Kommunikation" zwischen Oberflächen- und Grundwasser. In der Folge kommt es zu einer unnatürlichen Absenkung von Grundwasserständen, die sich weit über die Alpen hinaus auswirkt.
Denn was in den Bergen fehlt, kommt auch im Tal nicht an. Die Auswirkungen sind bis ins Landesinnere spürbar – in Form von Wassermangel, sinkendem Ertrag in der Landwirtschaft und steigenden Nutzungskonflikten. Weniger Wasser bedeutet aber auch schnellere Erwärmung. Für Kaltwasserarten wie z.B. für die Bachforelle ist das fatal: Sie benötigen kühles, sauerstoffreiches Wasser – nicht nur zum Überleben, sondern auch zur Regeneration bei Krankheiten. Erwärmte Gewässer führen zum Rückgang vieler kaltwasserabhängige Arten, die für intakte Wasserökosysteme zentral sind.
Die ÖDP fordert daher ein grundlegendes Umdenken im Umgang mit Wasser. Laut ÖDP ist "Wasser keine Ware – es ist ein Gemeingut" so der stellv. Kreisvorsitzende Michael Finger. Wir brauchen ein umfassendes Wasserschutzkonzept, das die natürlichen Kreisläufe respektiert, klare Regeln für Entnahmen festlegt und die Trinkwasserversorgung sowieden Schutz ökologisch sensibler Gebiete in den Mittelpunkt stellt für unsere Heimat. Nur wenn wir heute umsichtig handeln, sichern wir die Lebensgrundlage für kommende Generationen – für Menschen, Tiere und die Natur gleichermaßen. Auch häufen sich die Berichte national und international, dass das Wasser nicht so zu Verfügung steht wie angenommen:
Iran: Teheran steuert auf einen Kollaps zu (10-8-2025): https://www.zeit.de/politik/ausland/2025-08/iran-teheranwasserknappheit-wasserversorgung-stromausfaelle
USA: Viele Haushalte sind ohne Wasser (6.8.2025): https://www.ntv.de/panorama/Fliessend-Wasser-wird-in-den-USA-zum-Luxusarticle25940970.html (6.7.2023): https://www.fr.de/politik/usa-suedwesten-klimakrisewassermangel-katastrophe-phoenix-92379149.html
Allgäu: Die Trinkwasserversorgung mancher Gemeinden muss überdacht werden. (11.7.2025): https://www.allgaeuer-zeitung.de/weiler/wassernot-imallgaeu-buerger-aufgefordert-trinkwasser-zu-sparen-keine-poolsweniger-duschen-11-7-2025-11041025